Rennbericht Arlberg Giro 2022 - Eine ehrliche Berg und Talfahrt

2500 Höhenmeter auf einer Streckenlänge von 150 km sollten machbar sein. Dachte sich der Radsportler aus dem nur leicht hügeligen Franken und reiste optimistisch gestimmt zum ARLBERG Giro nach St. Anton am Arlberg. Das fränkische "Triathlon-Urgestein" Werner Meier stellte sich für triathlon.de der Herausforderung ARLBERG Giro 2022. Mit einer Körpergröße von 193cm und 100 kg Körpergewicht zählt Werner wahrlich nicht zu den Kletterspezialisten. Eine ehrliche Berg- und Talfahrt. Hier ist sein Rennbericht.

Freitag - Die Orientierungsphase

Begrüßt wurde ich bei strahlendem Sonnenschein von dem ausgesprochen engagierten und freundlichen Team des Tourismusverbands St. Anton unter der Leitung von Martin Ebster, Veranstalter des ARLBERG Giro 2022. Der Freitag stand im Zeichen der Orientierung, insbesondere auf der Expo, auf der man sich mit alldem versorgen konnte, was man daheim vergessen hatte. Aber auch mit Dingen, welche zur Ergänzung des Vorhandenen mehr oder minder dringend benötigt wurde. Ein ganz besonderer Stand war hier allerdings die Radwaschmaschine. Aber auch Räder konnte man ausleihen. Der Veranstalter hatte zusätzlich an den Nachwuchs gedacht und für Kinder wurde ein eigener Hindernisparcours aufgebaut. Je mehr Zeit ich dort verbrachte, desto schlechter und regnerischer wurde leider das Wetter, was unsere Motviation und Vorfreude auf das Rennen aber nicht minderte!

Samstag - Die erste Ausfahrt

Ab 10.00 Uhr in der Früh bis um 21.00 Uhr konnte man seine Startnummer abholen. Die Ausgabe war bestens organisiert, so dass ich um 11.00 Uhr schon an einer Ausfahrt mit Mathias Nothegger, Leistungsdiagnostiker, Radtrainer und Inhaber der Fa. NOM, teilnehmen konnte. Dabei durfte ich feststellen, dass bei Ausfahrten rund um St. Anton Steigungen unausweichlich sind. (Deshalb sind in der Gegend auch sehr viele eBikeFahrer unterwegs) Die Ausfahrt dauerte zwar nur eine Stunde, die durchschnittliche Geschwindigkeit hatte es aber – trotz der Ankündigung aller Teilnehmer, langsam fahren zu wollen – in sich. Zur Belohnung war für die Teilnehmer dann ein umfangreicheres Kuchenbüffet aufgebaut. Der Kalorien nicht genug, wurde in der Zeit von 12.00 Uhr bis 21.00 Uhr Pasta mit verschiedenen Soßen angeboten. Die Qualität stand einem italienischen Restaurant in nichts nach. Gschmeckt hats!

Sonntag - Das Rennen

Um 6.00 Uhr in der Früh (eigentlich schon ab 4.15 Uhr wegen Frühstück) wurde es dann ernst, sehr ernst. Als einer von 1.500 Teilnehmern stand ich am Start. Die Starter waren in 5 Startblöcke aufgeteilt, die im 5-Minuten Abstand auf die Strecke geschickt wurden. Die hatte es schon nach wenigen Kilometern in sich, wartete doch der Arlbergpaß mit einer 15%igen Steigung. Die Abfahrt nach Bludenz brachte nur eine kurze Erholung. Der Anstieg zur Bieler Höhe mit 32 Kehren und einer durchschnittlichen Steigung von 12 % auf 22,3 Kilometer wollte bewältigt sein. Hier hatte der Veranstalter eine Besonderheit eingebaut. Auf der Strecke von Partenen bis auf den höchsten Punkt auf 2032 m war eine zweite Zeitmessung installiert. Die „Zwischentitel“ Queen und King of the Mountain gingen an Christina Sautner (AUT) und Michael Spögler (IT). Von nun an gings – zunächst – bergab. Durch Galtür, Ischgl und See bis zum Ende des Paznauntals. Die Strecke führte weiter nach Pians. Von dort aus wurde der Weg wieder schwerer – mit durchschnittlich 8 % Steigung. Trotz dieser Berg- und Talfahrt, zwischendurch Regen und Gegenwind, waren die ersten Teilnehmer bereits vor 10.00 Uhr im Ziel in der Fußgängerzone von St. Anton.


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Die Sieger

Sieger bei den Herren wurde Stefan Kirchmair, AUT, 3:53:37,3

Zweiter Anton Schiffler, GER, 3:53:37,7

Dritter Simon Betz, GER, 3:53:38,9

Die ersten Damen ließen nicht allzu lang auf sich warten.

Erste Julia Schallau, GER, 4:28:17,7

Zweite Laura Rumpl, AUT, 4:28:19,3

Dritte Christina Sautner, AUT, 4:28:22

Alle Ergebnisse unter https://www.arlberg-giro.com/at

Die weiteren Teilnehmer reihten sich bis kurz vor Zielschluss um 15.00 Uhr hinter den Siegern ein. Alle sind unfallfrei geblieben, obwohl das Rennen auf ungesperrten Straßen unter Beachtung der Straßenverkehrsordnung (rote Ampeln etc. mussten beachtet werden) stattgefunden hat.

Ausblick

Im nächsten Jahr soll der ARLBERG Giro vom 27.07. bis 30.07.2023 ausgetragen werden. In den Gassen von St. Anton wird am Vortag des Rennens ein Profikriterium ausgetragen. Im Rahmen des ARLBERG Giro wird die World Press Cycling Championship WPCC, ausgetragen werden. Ob mehr Starter als heuer genehmigt werden, ist allerdings noch nicht bekannt.


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