Blasenbildung und Wundreibung an den Füßen – was tun?

Blasen und Wundstellen an den Füßen sind ein schmerzhaftes Problem, mit dem sich viele Läufer und Ausdauersportler immer wieder auseinandersetzen müssen. Ursache für die Entstehung von Blasen ist Reibung und die dabei entstehenden Scherkräfte. In diesem Beitrag zeigen wir euch, wie Reibung funktioniert, welche Rolle sie bei der Blasenbildung spielt und wie man diese effektiv verhindern kann, um die Haut vor Schäden zu schützen.

Gute Reibung, schlechte Reibung

Reibung, auch als Friktion oder Reibungswiderstand bekannt, ist die Kraft, die zwischen zwei sich berührenden Körpern wirkt. Sie lässt sich in zwei Hauptkategorien unterteilen:

Statische Reibung (Haftreibung): Diese tritt auf, wenn zwei Körper in Ruhe sind und keine Relativbewegung zueinander besteht.

Dynamische Reibung (Gleitreibung): Diese wirkt, wenn sich zwei Körper gegeneinander bewegen und dabei eine bremsende Kraft entsteht.

Reibung und Blasenbildung

Blasen an den Füßen entstehen durch Scherkräfte, die zwischen der Hautoberfläche und den darunterliegenden Gewebeschichten wirken. Ein anschauliches Modell hierfür ist der "Wackelkasten":

Grafik: blasenberatung.de

Das Wackelkasten-Modell: Stellen wir uns eine gallertartige Substanz wie Wackelpudding vor. Der obere Teil repräsentiert den Fußknochen, die mittlere Schicht das Gewebe, und die Basis die Haut. Die Basis des Wackelkastens befindet sich in einer Ruhestellung und bleibt an ihrem Platz. Diesen Zustand haben wir oben in diesem Artikel als statische Reibung bezeichnet. Diese statische Reibung kann z.B. durch die Socke erzeugt werden, die den Wackelkasten in seinem Bewegungsdrang stoppt und in der Ruhestellung hält. Wenn der Fußknochen sich jedoch bewegt (rote Pfeile = Aufprall und Abrollverhalten), aber die Haut durch statische Reibung fixiert bleibt, entstehen Scherkräfte im dazwischenliegenden Gewebe. Diese Kräfte können zu Gewebeschäden und letztlich zur Blasenbildung führenD.

Beispiel:
Die Haut wird durch eine schweißdurchfeuchtete Socke abgestoppt. Gleichzeitig drückt der Fersenbeinknochen bei jeder Bewegung in Richtung Haut und staucht das Zwischengewebe. Eine gerade unter Langstreckenläufern weit verbreitete Fersenblase kann entstehen.

Strategien zur Blasenvermeidung

Der Schlüssel zum Erfolg: statische Reibung reduzieren, dynamische Reibung fördern

Grafik: blasenberatung.de

Die Grafik beschreibt die Blasenbildung aufgrund der Scherkraftwirkung: statische Reibung baut sich so lange auf, bis sie durch die dynamische Reibung gestoppt wird. Überschreitet sie dabei einen kritischen Wert, kommt es zur Blasenbildung. Wird dieser Schwellenwert durch dynamische Reibung verhindert, bleibst du blasenfrei.

Folgende Maßnahmen werden dabei empfohlen

Glätten der Hautoberfläche: Durch das Auftragen von Gleitmitteln wie Vaseline, Hirschtalgcreme oder speziellen Produkten wie Body Glide wird der Reibungswiderstand reduziert. Dies ermöglicht ein besseres Gleiten zwischen Haut und Socke.

Verwendung von Blasenstoppern: Diese speziellen Einlagen mit teflonbeschichteter Oberfläche werden an den Innenseiten der Schuhe angebracht. Sie reduzieren den Reibungswiderstand und ermöglichen der Haut, sich synchron mit dem Fußknochen zu bewegen, wodurch Scherkräfte minimiert werden. Sie sind hauchdünn, die Passform der Schuhe bleibt unverändert.

Tragen von Doppelsocken: Das Anziehen von zwei Sockenlagen schafft eine Gleitfläche zwischen den Socken, wodurch die Reibung von der Hautoberfläche weg verlagert wird. Besonders geeignet sind glatte Materialien wie Nylonsöckchen als erste Schicht.

Fazit

Wichtig für die Vermeidung von Wundstellen am Fuß ist zunächst das Verständnis von statischer und dynamischer Reibung und ihrem unterschiedlichen Einfluss auf die Blasenbildung. Durch gezielte Maßnahmen zur Reduzierung der statischen Reibung und Förderung der dynamischen Reibung kann das Risiko von Blasen an den Füßen signifikant verringert werden.

Medizinisches

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