Der Wechsel: die vierte Disziplin. Wer im Wettkampf schnell sein will, sollte auch zügig durch die Wechselzone kommen. Wir haben sieben einfache, aber heiße Tipps zusammengestellt, wie ihr euch entscheidende Sekunden und Nerven in der Wechselzone sparen könnt.
Tipp 1: Beim Wechsel zum Rad keine Zeit verschenken
Foto: triathlon.de / Stephan Schepe
Bei Wechsel vom Schwimmen zum Rad ist der Puls auf Anschlag und dein Herz ist mächtig am Pumpen. Aber gerade hier solltest du deinem Puls keine Beachtung schenken und keine Zeit verschenken. Schwimme die letzten 200 Meter mit verstärktem Beinschlag und gehe bereits auf den letzten Metern im Wasser deinen Wechsel gedanklich durch. Auch wichtig: hole dir deine Startnummer in Erinnerung.
Dann heißt es beim Schwimmausstieg: Nicht lange rumbummeln, den Neo auf Hüfthöhe ausziehen und schleunigst zum Rad oder Wechselbeutel kommen.
Erst, wenn du auf dem Rad sitzt solltest/kannst du wieder etwas lockerer machen und versuchen deinen Puls zu beruhigen. Zumindest bist du jetzt schon einmal am Rollen, kannst dich „erholen“ und nebenbei schon Meter machen. Je kürzer die Distanz, desto wichtiger ist es, den Wechsel im „Vollgas-Modus“ absolvieren zu können.
Tipp 2: Gute Navigation und Ortskenntnis
Foto: triathlon.de / Stephan Schepe
Klingt vielleicht banal, aber ein besonders zeitsparender Tipp ist, sich die Wechselwege im Vorfeld gut anzuschauen, damit man beim Wechsel den kürzesten Weg läuft und nicht planlos herumirrt.
Beim Beobachten der Wechselzone fällt nämlich immer wieder auf, dass sich Teilnehmer verlaufen, nicht wissen, wo das Rad steht, und so weiter. Hier verstreichen unnötig Sekunden. Merkt euch also die Reihe, wo euer Rad steht. Merkt euch prägnante Hilfspunkte (Baum, Fahne, Schild) in der Nähe. Und geht am besten die Wechselzonenwege so ab, wie ihr sie später auch im Wettkampf unterwegs seid. Gerne auch zwei- oder dreimal hintereinander.
Tipp 3: Wechsel mit Beutel – Weg zum Rad ausnutzen
Findet der Wechsel vom Schwimmen auf das Rad in einem Zelt statt, so kann es sich durchaus anbieten, nicht alles bereits im Zelt anzuziehen. Je nach Länge der Wechselzone, beziehungsweise des weiteren Weges zum Radplatz, kann es sich lohnen, Accessoires wie die Startnummer, eine Windweste, die Radbrille bereits in den Wechselbeutel zu legen und diese dann auf dem Weg zum Rad im Lauf dorthin anzuziehen. Mit etwas Routine und guter Planung (Tipp 5) musst du am Rad nur noch den Helm anschnallen und abgeht die Post.
Foto: triathlon.de / Stephan Schepe
Findet der Wechsel am Rad statt: Hier geht es darum, möglichst schnell aus dem Neo zu kommen, in die Startnummer zu schlüpfen, die Brille auf die Nase zu setzen und zum Schluss den Helm überzustülpen.
Hier bietet sich an die Startnummer geschlossen auf den Boden zu legen und diese dann einfach wie eine Hose an- bzw. hochzuziehen.
Tipp 4: Schuhe schon auf den Pedalen befestigen
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Dieser Tipp richtet sich an die Profis unter euch: Klickt eure Radschuhe bereits an die Pedale und macht diese jeweils mit einem Haushaltsgummi am Umwerfer beziehungsweise am hinteren Schnellspanner fest. So sind die Schuhe beim Aufstieg auf das Rad einigermaßen in der Horizontalen und schleifen beim Schieben des Rades nicht am Boden.
Der Hopser auf den Sattel sollte geübt werden. Als Alternative kann man auch einen Fuß aufsetzen und sich dann in den Sattel schwingen. Sobald du auf deinem Triathlonross sitzt und lostrittst, sollten die Gummis reißen, ansonsten musst du mit der Hand nachhelfen.
Nur mit vorherigem Training anwenden
Soviel zur Theorie, allerdings sollte speziell hier die Praxis ausgiebigst trainiert werden. Übung macht eben den Meister. Solltet ihr diese Methode nicht für euch favorisieren, so solltet ihr auf jeden Fall üben, die Schuhe vor dem zweiten Wechsel bereits auf dem Rad auszuziehen. Auch der Abstieg vom Rad sollte geübt werden. Das kann fast nach jeder Radausfahrt geübt werden – natürlich am Ende.
Übrigens: Wenn mit Socken fahrt, kann man bereits in Socken durch die Wechselzone laufen und auf das Rad hüpfen.
Tipp 5: Rad richtig schieben in der Wechselzone
Foto: triathlon.de / Stephan Schepe
Schnell laufen mit einem Rad – geht, wenn ihr wisst wie. Viele Athleten greifen den Boliden am Lenker, um das Rad durch die Wechselzone zu navigieren. Dann allerdings müsst ihr aufpassen, dass ihr euch nich mit den Pedalen am Schienbein oder am Knie verletzt.
Um Verletzungen zu vermeiden und die Hände freizuhaben, solltet ihr das Rad mit einer Hand am Sattel anfassen. So schafft man mehr Abstand zwischen sich und dem Rad und kann vor allem schneller und aufrechter nebenher laufen. Auch um die Kurve schieben geht einfacher und schneller, sollte aber auch vorher geübt werden.
Tipp 6: Schnellschnürsystem für deine Schuhe
Foto: triathlon.de / Stephan Schepe
Schuhe binden hat ja jeder vermutlich drauf – gelernt ist gelernt. Aber Schuhe binden mit Puls 180 und mit Zeitdruck die Wenigsten. Ganz abgesehen davon, dass die Schleife oder der Knoten bestimmt nicht perfekt werden und sich im schlimmsten Fall beim Laufen lösen.
Jetzt hast du zwei Möglichkeiten
Du holst dir einfach spezielle Triathlonschuhe, die schon ein Schnellschnürsystem integriert haben – fertig. Diese Schuhe sind teilweise so anliegend am Fuß, das nicht einmal geschnürt werden muss. Einfach rein mit dem Fuß und los geht’s. Gerade wer ohne Socken laufen will, ist damit gut beraten. Wie immer gilt: Vor dem Wettkampf ausprobieren, ob der Schuh Barfußtauglich ist!
Wenn nun aber dein Lieblingsschuh kein Triathlonschuh ist und nur ein gewöhnliches Schnürsystem bietet, dann hast du die Möglichkeit mit einem Triathlon-Schnürsystem nachzuhelfen. Hier lohnt die Investition auf alle Fälle.
Alternative: Triathlon Laces. Die elastischen Bänder ersetzen die herkömmlichen Schnürsenkel der Laufschuhe und lassen sich mit einem kurzen Handgriff zuziehen. Das System ist so praktisch und gut, dass viele die Triathlon Laces sogar auch gleich in den Freizeitschuhen verwenden. > Triathlon Laces ansehen
Tipp 7: Babypuder in die Schuhe ausstreuen
Mit nassen Füßen in die Schuhe zu kommen ist immer etwas schwieriger, selbst bei speziellen Triathlonschuhen. Wer aber bei einem Sprinttriathlon beispielsweise auf Socken verzichten will, der kann versuchen Babypuder in die Lauf- und auch in die Radschuhe zu streuen. Der Puder saugt die Feuchtigkeit sicher auf und ermöglicht es, schneller in die Schuhe zu gleiten. Zudem verhindert das weiße Puderstreu effektiv Blasenbildung.